Bei der Geburt ist die gesamte Haut der Kinder von einer straffen
Membran umgeben, die an geöltes Pergament oder Kollodium erinnert. Das
Aufreißen und Ablösen dieser Membran beginnt kurz nach der Geburt und
kann mehrere Wochen dauern. Häufig beobachtet man eine Auswärtswendung
der Bindehaut der Unterlider, ein so genanntes Ektropium. Kollodiumbabys
sind Risikoneugeborene, die einer speziellen Überwachung bedürfen. Bei
der Geburt eines Kollodiumbabys lässt sich noch nicht beurteilen, welche
Form der Ichthyose vorliegt und in welchem Schweregrad. Es kommt nicht
selten vor, dass bei einem Kollodiumbaby nach Ablösen der
Kollodiummembran nur eine sehr minimale Schuppung an der Haut
übrigbleibt.
Die Ablösung der Kollodiummembran kann innerhalb
weniger Tage geschehen, aber auch mehrere Wochen dauern. Das Kollodium
variiert sehr stark in seiner Ausprägung. In der Zeit, in der es sich
abschuppt, kann das Kind infektionsgefährdet sein. Da die Membran
aufbricht, können sich Risse durch die Hautschichten hindurch bilden,
die das Kind anfällig für Infektionen machen.
Da die Haut um
den Brustkorb und den Rumpf, ebenso wie um die Nasenflügel herum sehr
eng anliegt, kann das freie Atmen in den ersten Lebenstagen erschwert
sein. Um die Augen kann die Membran eine Umstülpung der Augenlider
verursachen, so dass sich das Innere nach außen kehrt. Dies nennt man
Ektropium. Dasselbe ist auch bei den Lippen möglich (Eklabium), wobei
die unelastische Membran das Stillen erschweren kann oder sogar
unmöglich macht.
Kinder, die mit einer Kollodiummembran auf die
Welt kommen, sollten nach der Geburt immer intensiv in einer
Kinderklinik überwacht werden. Es besteht eine erhöhte Infektionsgefahr
und die Gefahr einer Austrocknung durch zu großen Flüssigkeitsverlust.
Es kommt nicht selten vor, dass bei einem Kollodiumbaby nach
Ablösen der Kollodiummembran nur eine sehr minimale Schuppung an der
Haut übrig bleibt, die sich gar nicht als eine richtige Ichthyose
bezeichnen lässt.